"Ich helfe Menschen, sich beim Schenken gut zu fühlen" | Interview Andreas Schiemenz | #089

Shownotes

Andreas Schiemenz ist einer der führenden Fundraising Experten Deutschlands. Seit rund einem halben Jahrhundert setzt er auf Networking, um Augenhöhe zu seinen Kunden oder Spendern herzustellen. Heute hilft er für die Sinngeber gGmbH vermögenden Spendern dabei, passende Projekte und Organisationen zu finden, um Gutes zu tun.

Wir sprechen in dieser Episode unter anderem darüber…

  • Andreas' Herkunft und Bildungsweg
  • 100 Seiten Lesen am Tag
  • Wie er Fundraising für sich entdeckte
  • Die Bedeutung von Networking und Beziehungsmanagement
  • Tipps zum Netzwerken, darunter Kaltakquise und schriftliche Kontaktaufnahme
  • Die Bedeutung des Zuhörens
  • Andreas' Social-Media-Ansatz
  • Die Wichtigkeit einer klaren Positionierung und Ansprechbarkeit
  • Den Unterschied zwischen Großspenden und Philanthropie
  • Die Idee des Zehnten (10 % des Einkommens spenden)
  • Die Bedeutung von Rollenklarheit und Respekt

DIE EINE FRAGE, die wir uns stellen sollten, um beim Networking erfolgreich zu sein, lautet für Andreas:

"WARUM SOLLTE SICH JEMAND FÜR MICH INTERESSIEREN?"


Ich freue mich auf dein Feedback und eine positive 5 Sterne Bewertung. Teile diese Episode und diesen Podcast sehr gerne mit deinem Umfeld und deinen Liebsten, um auch in deinem Umfeld für mehr Bewusstsein zum Thema Relationship Management aufzubauen.


LINKS

Andreas Schiemenz bei LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/andreas-schiemenz-63558514/

Andreas Schiemenz Agentur Sinngeber gGmbH: https://sinngeber.eu/

BLUE-RM Podcast http://www.blue-rm.com/

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"ERFOLG IST, WENN DIE MENSCHEN BEI DIR BLEIBEN, DIE RICHTIGEN MENSCHEN!"

Dominik von Braun

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Dominik von Braun

Mein heutiger Studiogast sagt auf die Frage, was er beruflich macht ganz einfach Ich helfe Ihnen, dass Sie beim Spenden glücklich werden. Er macht das als sogenannter Philanthropie Berater, also Berater für vermögende Familien und Unternehmer, die einen sichtbaren Anteil ihres Vermögens gerne und aus freien Stücken spenden. Netzwerke spielen dabei natürlich eine entscheidende Rolle. Und heute gibt es eine geballte Episode von einem Experten, der über 40 Jahre Erfahrung in diesem Bereich hat. Und wenn das für dich spannend klingt und du für Vertrieb und besonders natürlich Spendengewinnung wissen willst, was der Profi uns da an Tipps und Tricks verrät, bist du heute genau richtig. Hör dir die heutige Episode an und viel Spaß damit. Ja, meine lieben Fans und Hörer und Hörerinnen von Blue-RM, dem Podcast für Business Relationship Management. Heute ist wieder ein. Ein echter Experte, eine sehr spannende Persönlichkeit. Hier zu Gast in meinem Studio und bei euch auf den Ohren. Es handelt sich um niemand anders als Andreas Siemens. Wer ist Andreas? Andreas ist seit vielen, vielen Jahren im Fundraising in dieser Branche tätig und hat begonnen. Einst mal bei der Berliner Stadtmission, operativ und dann lange Jahre auch dort im Aufsichtsrat. Er hat Fundraising als Berater, auch als Angestellter bei einer Bank bei den Johannitern. Viele, viele Jahre operativ begleitet, um dann auf die Beraterseite zu wechseln. Und heute ist er Geschäftsführer der Sinngeber gGmbH mit Sitz in Hamburg und berät vermögende Organisationen und Leute dabei, ihr Geld philanthropisch anzulegen. Das heißt, er betreut Großspender und Spenderinnen. Wenn er das nicht tut, dann lebt er in der Gegend von Sankt Pauli, habe ich mir sagen lassen. Oder der Fanbase von St. Pauli, Eimsbüttel. Er kümmert sich um seine vier Kinder. Ich meine, das ist Arbeit. Ich habe nur drei. Liebe Andreas, da weiß ich, was das heißt. Einen Hund hat er auch noch und wenn ihm die Zeit es zulässt, dann läuft er halt Marathon, geht gern segeln oder fährt mit seiner Vespa durch und um Hamburg herum. Und er hat eine interessante Sache im Vorgespräch gesagt Ein verlorener Tag ist für ihn ein Tag, an dem er nicht mindestens 100 Seiten gelesen hat. Das sagt viel über dich, Andreas. Herzlich willkommen hier in unserem Podcast.

Adreas Schiemenz

Ja, danke, Dominik. Und übrigens zur Ergänzung Ich kümmere mich auch um meine Frau. Ich Dass die Hörerinnen den Eindruck haben, ich vernachlässige meine Frau. Das ist natürlich auch absolut wichtig. Ja.

Dominik von Braun

Du liest nicht nur, du schreibst auch. Und das Thema Kinder hat eine Authentizität für mich bekommen. In dem Moment, wo du gesagt hast, das nächste Buch, an dem du arbeitest, wird ein Kinderbuch. Also ist das Kinderthema anscheinend auch wirklich eine Herzensangelegenheit.

Adreas Schiemenz

Ja, ich habe 28 Jahre meines Lebens mit den eigenen Kindern verbracht und verbringen sie ja immer noch. Und ich glaube, so was kann man nicht abschütteln. Ich glaube, wenn man als Vater oder überhaupt als Eltern eine Beziehung zu seinen Kindern aufbauen will, dann muss man viel mit ihnen machen und auch viel wahrnehmen, sensibel sein, zuhören können und weniger eigene Vorstellungen realisieren. Das ist, glaube ich, wichtig.

Dominik von Braun

Es ist eigentlich eine tolle Überleitung. Andreas Auch beim Fundraising und da bist du ja der absolute Experte und Profi, kennst das sowohl aus der Seite derjenigen, die Spender anschreiben, ansprechen und Geld besorgen, als auch der Seite derjenigen, die Geld zu vergeben haben. Da ist ja auch die Sensibilität und das Zuhören gefragt. Wie bist du überhaupt zum Fundraising gekommen?

Adreas Schiemenz

Das war wie ganz vieles in meinem Leben, also rein zufällig, weil ich, weil ich irgendwann in der Hamburger Uni war und dort in VWL eins oder VWL zwei merkte. Um mich herum sitzen quasi keine Arbeiterkinder. Ich selber komme ja aus so einer Arbeiterfamilie oder wie es heute heißt bildungsferne Schicht und habe mir so die Frage gestellt Warum ist das so? Warum? Warum sitzen quasi aus meinem sozialen Umfeld keine Menschen oder ganz, ganz wenige damals? Ich meine, wir reden über die 80er Jahre an der Uni und ich hatte hatte das Gefühl, es liegt daran, dass einfach Arbeiterkinder in aller Regel nicht wissen, wie man zur Uni kommt. Also damit meine ich jetzt nicht die Busverbindung, sondern wie ist der Weg? Vielleicht zweiter Bildungsgrad, zweiter Bildungsweg über Fachabitur. Und da ich das alles hinter mir hatte, habe ich gedacht Mensch, ich würde das ja gerne mit anderen teilen. Und teilen kann man es am besten, indem man eine Jugendeinrichtung gründet. Und ich habe in Bahrenfeld einen Stadtteil in Hamburg, der bekannt ist durch die Autobahn. Das ist quasi die zweite Abfahrt nach dem Elbtunnel, wenn man aus dem Süden kommt. Dort habe ich ein Jugendzentrum gegründet und das brauchte Geld. Und da ich damals mein Geld verdient habe im Vertrieb, habe ich gedacht, dann sammele ich Geld. Und so bin ich ehrenamtlich ins Fundraising geraten, also relativ, relativ zufällig.

Dominik von Braun

Also Vertrieb hast du während des Studiums gemacht?

Adreas Schiemenz

Ja, ich habe. Ich habe quasi 1974, als ich meinen Eltern gesagt habe, ich mache nicht nach der Volksschule Schluss und gehe in die Lehre, sage ich Ich mache mittlere Reife. Da haben meine Eltern gesagt Ja, ist toll, aber das mit dem Geld ist knapp. Und dann war klar Ich muss arbeiten. Und das habe ich tatsächlich. Im Lebensmitteleinzelhandel habe ich angefangen und bin quasi seit 1974 immer wieder im Vertrieb. Und auch das Studium musste ich mir über den Vertrieb finanzieren. Das war eigentlich das was, was mir am einfachsten lag. Und ich habe einfach immer Spaß gehabt, mit Menschen zu reden, zu kommunizieren und am Ende aber auch zielgerichtete Gespräche zu führen. Und da ist es egal, ob ich, ob ich einen Chicoree verkaufe, einen Sportwagen, Zeitungsabo oder eine Spende. Das ist ja alles irgendwie Vertrieb.

Dominik von Braun

Ja, das ist irre. Ich finde das klasse, dass du das so sagst. Aus meiner Sicht werden auch die die Präsentations und Vertriebs fähigkeiten an den Schulen schon mal fast gar nicht, aber auch viel zu wenig an den Hochschulen geschult. Wie kann ich mich verkaufen? Wie kann ich etwas verkaufen? Das ist ein Schlüsselding im Leben.

Adreas Schiemenz

Ja, und ich habe, ich habe ja eine kaufmännische Ausbildung gemacht. Ich habe ein kaufmännisches Abitur, Abitur, eine kaufmännische Realschulabschluss und ein kaufmännische Studium. Naja, das stimmt nicht ganz. Ich habe VWL studiert, aber tatsächlich, auch wenn du Industriekaufmann lernst oder Bankkaufmann oder Kauffrau, dann lernst du eben nicht Vertrieb. Und das war für mich so der Punkt, wo ich dann gedacht habe. Also für mich war der Punkt das erste, was ich verkauft habe, waren zwei Chicores und 500 Gramm, also 1 £ Kartoffeln. Und in diesem in diesen Verkaufsprozess kam eben eine junge Frau, also für mich damals war sie älter, also eine ältere Dame, die war 35, ich war damals 14, 15 und hat mir nicht nur gesagt, was sie wollte, sondern warum. Und ich habe abends meiner Mutter, die selber in einer Bäckerei als Verkäuferin gearbeitet hat, da habe ich gedacht Das ist komisch, Mama, die sprechen ja mit dir, wie sie den Chicoree zubereiten. Warum sie die Kartoffeln kaufen, das interessiert mich doch nicht. Und dann sagte meine Mutter Das gehört in den Verkauf dazu. Du musst mit den Leuten kommunizieren. Und das war so das erste Aha Erlebnis. Und dann später, quasi während der Berufsausbildung, haben mir dann Leute schon gesagt, ich hätte ja ein hohes Talent, um Dinge zu verkaufen. Also wenn jemand angerufen hat, ich habe in einer, ich habe in einer Firma gearbeitet, die Fußbodenbeläge und Fußabtreter hergestellt hat und wenn sich jemand beschweren wollte, dann habe ich die Beschwerde entgegengenommen und habe ihm danach gleich wieder neue Fußabtreter verkauft. Und offensichtlich hatte ich ein Talent dazu. Und dann habe ich angefangen, mir Fachbücher zu besorgen, die es relativ selten in Deutschland gab und habe mich dann Stück für Stück da reingearbeitet, weil auch während des Studiums tatsächlich der Vertrieb, das Marketing, was passiert zwischen Menschen gar keine Rolle gespielt hat.

Dominik von Braun

Welche dieses Verkaufs des Marketing, aber auch das Networking. Welche Rolle spielt das denn aus deiner Sicht im Fundraising?

Adreas Schiemenz

Als ich damals mir überlegt habe, ich würde das gerne hauptberuflich machen, was Sinnvolles und raus aus dem klassischen Vertrieb. Dann habe ich mich halt eben. Mein erster richtiger Job war bei der Berliner Stadtmission und da habe ich mir gedacht, Vertrieb und Fundraising ist ja relativ dicht beieinander. Oder umgekehrt. Ich habe mir immer die Frage gestellt Was ist denn ein perfekter Vertrieb und ein perfekter Vertrieb? Ist wahrscheinlich aus meiner Sicht, wenn wenn die Emotionen des Käufers und des Verkäufers, also wenn das Nutzenversprechen des Verkäufers mit den Erwartungen des Käufers übereinstimmt, dann kauft jemand. Und dann habe ich mir gedacht Wie ist das denn eigentlich, wenn. Wenn du einen Vertrieb hast, der nur emotional ist, ohne Gegenwert, Also so wie Ich weiß nicht, ob du das Märchen von Des Kaisers neue Kleider kennst. Die Kleider gibt es nicht und trotzdem ist der Kaiser ganz stolz. Da habe ich gedacht wie wäre es, wenn ich ein Produkt hätte, dass nur emotional ist und gar nicht real? Und dann kommst du natürlich ganz schnell auf eine Spende. Du gibst 100 € oder 1000 oder 10.000 und bekommst nichts zurück außer ein gutes Gefühl. Und das hat mich so fasziniert. Und deshalb habe ich gesagt, ich muss ins Fundraising, um zu gucken, ob meine Verkaufstalente tatsächlich so gut sind, wie andere behaupten. Und dann habe ich gesagt Ich mach das. Und ich habe immer gedacht, Fundraising und Vertrieb, das hat eine absolut hohe Überschneidung. Und ich glaube, dass aktives Fundraising eben das Gleiche ist wie ein aktiver Vertrieb.

Dominik von Braun

Ja, ich kann dir kann dir da folgen. Was das Thema Emotion angeht, liegt ja jetzt die Faszination für dich darin, dass du sagst Außer den Emotionen muss ich ja gar nicht so viel leisten, oder wie darf ich das? Du musst ja auch tatsächlich Projekte dahinter anbieten. Und ja.

Adreas Schiemenz

Also die Faszination liegt tatsächlich dahinter, dass ich im Fundraising auch Dinge an Spenderinnen und Spender bringen sollte, die vielleicht nicht so einfach sind. Also es gibt ja so Klischees und dann gibt es ja Organisationen oder Fundraiserinnen und Fundraiser, die sagen, wenn es um Kinder Projekte geht, ist es ja deutlich einfacher zu vermitteln. Du kannst leichter vielleicht Emotionen wecken, als wenn du um straffällige. Menschen mit. Also Schwerkriminelle arbeitet, weil da ist die Sympathie nicht so groß. Und wir? Im Fundraising, glaube ich, bin ich fest von überzeugt. Wir Fundraiserinnen und Fundraiser müssen eben, egal wie schwer ein Produkt zu vermitteln ist, ein Projekt zu vermitteln ist, müssen wir es emotionalisieren, dass der Gegenüber sagt okay, ich verstehe das, warum Straffällige auch spendenwürdig sind. Und ich glaube, das ist so, so die Kunst dahinter, dass du eben nicht sagst Ich, ich, ich, ich gestalte jetzt ein Produkt, das lässt sich leicht verkaufen. Sondern im Fundraising ist es häufig so, dass die Sachen, die schwer sind, unterfinanziert sind. Und da musst du eben eine Emotionalität zu einem tollen Projekt aufbauen. Und ich glaube, das ist das, was mich an dem Job so fasziniert Dinge zu zells zu nehmen, ins Fundraising zu nehmen, die eben sich nicht alleine verkaufen, weil wenn es, wenn es. Wenn es ein Selbstgänger wäre, bräuchtest du ja keinen Vertrieb. Ja, ja, ich meine, du. Du brauchtest lange Zeit. Für ein neues iPhone brauchst du keinen Verkauf. Du brauchst einfach nur einen Tresen und eine Warteschlange, die vor der Tür ist. Und dann gehen die Dinger über den Tresen. Das ist. Das ist eben bei bei Schwerkriminellen schwieriger. Und das ist das, was mich, glaube ich daran fasziniert hat und immer noch fasziniert.

Dominik von Braun

Ja, das merkt man auch die die Energie, die du da spürbar hast bei bei dem Thema Jetzt bist du ja hier in einem Podcast zum Thema Business Relationship Management und ich frage mich jetzt gerade Thema Networking, was ja eher eine eins zu eins Beziehung ist und auf Herstellen und Ausbauen und pflegen von Beziehungen langfristiger ausgelegt ist. Wie passt das mit dem Fundraising zusammen aus deiner Sicht?

Adreas Schiemenz

Na ja, ich könnte ganz bös sagen, ich verstehe die Frage nicht, weil natürlich passt das zusammen. Also ich glaube tatsächlich, für uns ist ja immer die Frage, wer ist unsere Zielgruppen und das, was ich in den letzten Jahren du hast es ja kurz skizziert was ich gemacht habe, ist, ich habe mich zum Thema Großspenderinnen und Großspender, also Vermögen und Hochvermögende, spezialisiert. Und das ist eine Gruppe, die du sowohl im Privatkontext als auch im Businesskontext ansprechen kannst. Das heißt, ich mache sowohl B2B als B2C, um das mal auf der Seite zu sagen. Also für mich geht es um die Zielgruppe und oder andersrum vielleicht sogar ums KeyAccounting, also Schlüsselkunden anzusprechen. Und da ist natürlich, da haben wir natürlich alle Tools und Instrumente, die du aus dem klassischen Sales kennst, haben wir im Fundraising auch. Das ist also eigentlich eins zu eins identisch. Und der Punkt ist immer nur für uns, dass wir, wenn wir ich sage mal, mit hoch vermögenden Personen arbeiten, wir das sehr häufig über deren Family Offices oder über deren Unternehmenskontakte tun. Das heißt, die sind ja häufig auch Gesellschafter in einem Unternehmen und der Kontakt entsteht quasi über diese B2B Ebene. Und dann entscheiden wir tatsächlich oder unsere Unsere Kunden entscheiden innerhalb des Prozesses erst, ob sie das Geld privat geben, also schon aus dem versteuerten Einkommen aus dem Unternehmen, oder ob sie es aus dem Unternehmen heraus geben. Das ist am Ende eine Entscheidung, die die unsere Kunden selber treffen. Und für uns steht es und das ist ja auch im Vertrieb so Wenn du hochwertige Produkte verkaufst oder Dienstleistungen, wirst du eh immer mit dem Inhaber sprechen. Und ich sage mal als als Berater ist es klar, dass das Unternehmen dann das Honorar bezahlt. Bei uns lassen wir es, lassen wir es offen. Und tatsächlich ist es sehr häufig so, dass wir sogar aus beiden aus beiden Bereichen die Unterstützung kriegen.

Dominik von Braun

Würdest du denn sagen, dass Beziehungsmanagement, also Business, Beziehungsmanagement und Beziehungsmanagement auch im Fundraising, dass da Parallelen sind? Für dich das gleiche? Ja.

Adreas Schiemenz

Ja, ich glaube, dass Menschen kaufen ja bei Menschen so und das heißt, egal wie innovativ mein Produkt ist oder meine Dienstleistung, wenn ich keinen persönlichen Draht zu den Entscheidern habe, also in meinem Fall zu den Gesellschaftern, den Inhabern oder den Vorständen oder, oder, oder, dann ist es schwierig. Also muss ich natürlich auch dafür sorgen, dass ich zu dieser Zielgruppe auch Kontakte pflege. Und zwar aus verschiedenen Gründen. Und vielleicht sind wir jetzt beim Thema Netzwerk, weil ich muss ja, ich, ich muss mich ja mit diesen Menschen vernetzen, um zu begreifen und zu verstehen, wie sie ticken und was sie brauchen. Ich muss mich mit diesen Menschen auch vernetzen, um ein Gefühl zu haben, wie ich bei ihnen ankomme und wie ich mich optimieren muss. Ich kann. Ich kann das zwar direkt im Vertrieb trainieren, in dem ich quasi über Kaltakquise an Präsentationstermine mich ranarbeite, Aber wenn ich nicht genau weiß, was sind die Bedarfe meiner Zielgruppen, wenn ich mit ihnen nicht in lockerer Atmosphäre beim Sommerfest der Handelskammer, beim Jahresempfang des Ehrbaren Kaufmanns oder in der Business Lounge von St. Pauli über solche Themen spreche? Wie soll ich ein Gespür für meine Zielgruppe bekommen? Das ist, glaube ich, das war für mich im Einstieg bei neuen Produkten oder neuen Aufgaben, weil mir das immer extrem wichtig, nämlich zu gucken, wie kriege ich einen Draht in diese Community, um ein Gefühl dafür zu kriegen. Und auf der anderen Seite Wie kann ich mich in dieser Community so positionieren, dass wenn irgendjemand sagt Mensch, ich würde ja gerne mich philantropisch engagieren, dass dem sofort einfällt. Andreas Siemens das ist so letztendlich der Gedanke, der für mich beim Networking eine wichtige Rolle spielt.

Dominik von Braun

Du nimmst das Wort Philanthropie Philanthropie so in den Mund. Ich kenne das Wort Großspender. Ist das. Ist das das Gleiche für dich? Ist das so eine?

Adreas Schiemenz

Nein, das ist nicht. Das ist nicht das Gleiche. Ein Großspender ist ja quasi von der Definition eine Person, die überdurchschnittlich viel Spenden gibt aus Sicht der Organisation. Also stellen wir mal vor, du hast eine Organisation, die hat viele 100 Spender und im Schnitt geben die 500 oder 1.000 € und du hast auf einmal eine Person, die gibt dir 10.000 €. Dann ist diese eine Person ein Großspender, ein Philanthrop oder eine Philanthropin sind für mich Menschen, die einen sichtbar sichtbaren Anteil ihres Vermögens oder ihres Einkommens aus dem eigenen intrinsischen Motiv heraus für die Gesellschaft zur Verfügung stellen. Und das und das können 10.000 € sein, das können aber auch. 10 Millionen € sein. Das heißt dieses Sichtbare und aus dem eigenen Antrieb heraus geben. Das ist Philanthropie.

Dominik von Braun

Ja, interessant. Also das ist praktisch die andere Sicht, nicht die Sicht aus der Organisation. Wenn ich sonst nur ein Eurobeträge bekomme, ist ein 3 € Spende auf einmal Großspender, sondern aus der Sicht des Gebers interessant.

Adreas Schiemenz

Vielleicht, wenn ich das noch ergänzen darf Wir sind sehr in dem in dem ursprünglichen Begriff des Philanthropen, der kommt ja aus dem aus der Antike und heißt ja übersetzt der gute Mensch. Das ist schon mal eine gute Formulierung. Nur in der Antike ging es darum, dass die Reichen, dass die Mächtigen sich mit ihrem Geld engagieren für die Schwachen in der Gesellschaft. Und an dieser ursprünglichen Formulierung hängen wir auch sehr, weil wir möchten natürlich auch insbesondere die Menschen, die deutlich mehr als der Durchschnitt haben, diese Menschen begleiten, unterstützen, etwas für die Gesellschaft zu tun. Und so definiere ich den Philanthropen. Also ich selber wäre auch wenn ich regelmäßig spende, zwar ein guter Mensch und ich wäre vielleicht auch für die eine oder andere Organisation Großspender, aber ich bin kein Philanthrop, weil ich nicht zu den Vermögenden in diesem Land gehöre.

Dominik von Braun

Du würdest also jemanden. Du hast ja selber beschrieben, dass du aus einem arbeiter oder bildungsfernen Umfeld stammst. Es gibt ja, das habe ich gelernt, auch diese Relativität des Spendens. Ich habe das auch immer wieder gelesen, dass Leute, die sagen wir mal, 1.000 € im Jahr sparen können, davon 10 % weggeben. Aber ein Milliardär, der vielleicht 100 Millionen sparen kann im Jahr nicht auch unbedingt 10 % praktisch relativ gesehen das Gleiche gibt. Würdest du denn sagen, dass ein dass es bei Vermögenden, schwer Vermögenden, wenn ich das so salopp sagen kann, auch eine Verpflichtung gibt? Also Minimum Anteil ihres Vermögens auch der Gesellschaft zurückzugeben. Würdest du so weit gehen?

Adreas Schiemenz

Ja, ich glaube tatsächlich, dass diese Diskussion, die du gerade angedeutet hast, dass vielleicht das das Einfache oder Menschen mit einem geringen Einkommen proportional mehr geben als als Vermögende. Das ist ja eine Diskussion, die immer wieder geführt wird. Und das ist natürlich, wenn man überlegt, dass jemand, der vielleicht so knapp über dem Existenzminimum ist und der 50 oder 100 € spendet, ist das ein riesen, ein riesen Betrag. Das will ich an der Stelle auch gar nicht schmälern. Ich glaube aber auch, dass es Philanthropinnen und Philanthropen gibt. Menschen, die ganz klar sagen wir wollen, dass ein bestimmter Betrag auch gegeben wird. Ich kenne, ich kenne viele in in der Philanthropie, die sagen, 10 % unseres Einkommens ist unsere Selbstverpflichtung, diese zu spenden. Und das ist etwas, was, glaube ich, bei vielen dieser Familien, die wirklich philanthropisch ist, ist, dass so eine Benchmark und ich glaube, 10 %, also der zehnte Mann, wir kennen ihn ja aus der Bibel auch schon, das ist das ist so ein Wert, den den erleben wir bei allen und den geben auch, den geben auch Hochvermögende. Das ist jetzt nicht nur eine Frage des Mittelstands. Deshalb glaube ich, ist es ein Stück unfair zu sagen, die Armen geben überproportional mehr als die Vermögenden. Also ich glaube, das ist nicht immer so! In Ausnahmefällen magister es sicherlich auf beiden Seiten auch anders sein, dass das andere ist, dass auch vermögende Familien oder auch Unternehmerinnen und Unternehmer sagen, sie haben eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft. Das ist ein eigener Wert und etwas zurückzugeben oder aus Dankbarkeit, dass in dieser Gesellschaft es möglich ist, auch als Unternehmer erfolgreich zu sein oder wie andere auch sagen Das Vermögen, das wir von unseren Eltern geerbt haben, gehört gar nicht uns, sondern es ist nicht für unseren eigenen Luxus und Wohlstand, sondern wir müssen damit sorgsam umgehen und auch die Gesellschaft stärken. Das sind so Argumente und Impulse, die ich immer wieder höre. Also es gibt tatsächlich auch bei erfolgreichen Menschen eine Selbstverpflichtung, sich gesellschaftlich auch zu engagieren.

Dominik von Braun

Jetzt habe ich viele Interviewgäste in meinem Podcast schon gehabt, die immer wieder das Thema Augenhöhe angesprochen haben. Und ich versuche mich jetzt gerade in dich und dein Werdegang hineinzuversetzen. Dadurch, dass du seit Jahrzehnten in der Branche tätig bist und da viel gesehen hast, denke ich, oder auch unternehmerisch Risiko gegangen bist. Du warst ja auch geschäftsführender Gesellschafter einer Agentur, denke ich. Müsste dir das Thema, mit Unternehmern auf Augenhöhe zu sein, relativ leicht fallen. Vielleicht kommt noch ein anderer Aspekt hinzu, den ich mir vorstellen könnte, der schwierig sein könnte, wenn du jetzt. Ich stelle mir das vor Du gehst zur Family Office und triffst vielleicht sogar die Leute dahinter von der Familie und sprichst dann das Thema an Sag mal Leute und siehst von mir aus die da sind maximal 1 % locker zu machen von von dem verfügbaren Einkommen und denkst dir naja zu dem zehnten ist noch ein bisschen Luft gehen da auch manchmal die Krawatte hoch? Und da denkst du dir also ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man wirklich sozusagen sich sein Studium erarbeiten muss und das Ganze den ganzen Weg selber sich durchboxen muss. Und ihr sitzt da vielleicht auf der dritten Generation geerbtes Geld, lasst es verwalten, also macht er noch nicht mal die Hände schmutzig und dann geht nicht mehr. Ich stelle mir das schwierig vor, manchmal.

Adreas Schiemenz

Ach, ich. Ich. Also für mich ist das gar kein Thema, weil ich glaube, es gibt so zwei Dinge, die ich gelernt habe in dem langen Leben. 0.1 Du musst dir über deine eigene Rolle klar sein. Also Rollenklarheit ist entscheidend. Und ich muss ja, das habe ich auch in der Bank gelernt. Ich muss ja kein eigenes Millionenvermögen verwalten, um unseren Kunden in der Bank ein vernünftiger Berater zu sein, sondern ich war Berater für deren gesellschaftliches Engagement. Und da wurde ich in meiner Rolle auch akzeptiert. Das finde ich extrem wichtig. Das zweite, glaube ich neben dem neben der Rollenklarheit, ist einfach dieser Respekt vor dem Menschen. Und mir ist es vollkommen schnurz, ob jemand, ob jemand ein großes Vermögen hat oder gar keins, ob jemand, ob jemand ein eigenes Family Office mit den Vermögensverwaltung beauftragt oder bei einem Discounter an der Kasse sitzt. Der Respekt den Menschen gegenüber, die dieses Bild der Nächstenliebe, das glaube ich, ist das, was mir es ermöglicht hat. Auch sowohl die Person an der Kasse anständig zu behandeln, als auch mich. Vielleicht vor großen Namen und großen Vermögen nicht. Nicht klein werden lassen. Ich glaube, das ist ja, das ist ja eher so eine Gefahr. Im Fundraising erleben wir häufig, dass viele der Fundraiserinnen und Fundraiser eben oder Organisationen mit vermögenden Menschen nicht auf Augenhöhe sprechen. Und zwar nicht, weil die Vermögenden das nicht wollen, sondern weil man sich selber kleiner macht, als man ist oder sich auch zu schnell dem großen Geld oder der großen Spende unterwirft. Das, glaube ich, ist etwas, das ist immer gefährlich. Und wie gesagt, ich habe gelernt, dass ich als Philanthropie Berater akzeptiert bin, ohne dass ich selber vielleicht dieses Vermögen zur Verfügung stellen muss.

Dominik von Braun

Ja, ich merke dieses Thema mit der Augenhöhe. Das beginnt ja immer mit dem eigenen Gespräch. Bin ich es wert, dass ich mich in den Austausch mit dem anderen begebe? Und das ist beim Networking auch ganz wichtig, weil da kann der ja auch der Stift in der Hose gehen. Auf gut Deutsch wenn du auf einmal vorm Bundeskanzler stehst und dann kannst du dir die Sprache verschlagen oder du redest einfach drauf los, als wenn der genauso Mensch ist wie der Taxifahrer, den du fünf Minuten vorher gesehen hast.

Adreas Schiemenz

Es natürlich einen Unterschied gibt, wenn du dich mit dem Bundeskanzler oder mit einer sehr vermögenden bekannten Person triffst, dann hast du immer ein anderes Umfeld. Also du hast häufig gerade beim Kanzler oder bei der Kanzlerin. Ich habe mal erlebt, dass die Bundeskanzlerin auf einer Veranstaltung auf Händewaschen gegangen ist. Und sie hatte nicht nur ihre Sicherheitsmitarbeiter um sich rum, sondern auf einmal einen Pulk von Menschen, die er unbedingt auf dem Weg noch mal was sagen wollten. Und und das ist natürlich schwierig an der Stelle. Ich glaube, dass ich glaube, dass wenn du, wenn du weißt, dass du in einem, in einem Netzwerk, auf einer Veranstaltung dem Gegenüber was Interessantes anbieten kannst oder ein spannender Gesprächspartner oder wenn du selber gar kein Gesprächspartner sein kannst, ein aktiver Zuhörer sein kannst, dann ist das sehr wertvoll. Und ich glaube, dass wir gerade, dass wir gerade in bestimmten Veranstaltungsformaten immer davon leben, dass ganz viel geredet wird, aber ganz wenig zugehört wird. Ich muss gar nicht mein Leben mit meiner Frau, den vier Kindern und dem Hund teilen. Es reicht manchmal nur zuzuhören. Und ich glaube, dieses Rollenverständnis und zu wissen, Warum gehe ich auf eine Veranstaltung? Und was könnte denn der Mehrwert einer Person sein? Dass sie mich kennt, Das muss ich mir vorher klar machen. Und für mich ist immer ganz klar, wenn jemand sagt Mensch, Herr Schimanski, was machen Sie denn so? Dann sage ich Ich helfe Ihnen, dass Sie beim Verschenken glücklich werden. Damit der Gegenüber sofort eine Idee im Kopf hat, Was? Was ich für ihn an Mehrwert habe. Und ich sage ihm nicht Ich bin der beste Philanthropie Berater der Welt, was ja auch nicht stimmen würde. Aber wir erleben das ja häufig, dass jemand erst mal sich, dann quasi seine ganzen Trumpfkarten auf den Tisch legt, wie toll jemand ist, welche Erfahrung jemand hat, welche großen Mandate er betreut. Ich finde, das ist gar nicht wichtig. Wichtig ist immer, dass der Gegenüber weiß, was sein Mehrwert ist. Dass er mich jetzt kennenlernt.

Dominik von Braun

Hast du mal so ein paar konkrete Beispiele, die du uns verraten darfst oder kann willst, wo Networking für dich besonders gut geklappt hat?

Adreas Schiemenz

Also ich glaube, ein kleines Geheimnis ist, wenn ich in Netzwerke hinein gehe, dann tue ich das ohne Hintergedanken. Das heißt, ich investiere in Netzwerke, ohne dass ich Rendite erwarte. Also ich habe ein negatives Beispiel. Ich hatte mal einen Kollegen, den ich bis dahin sehr geschätzt habe. Der war ein guter Netzwerker und irgendwann kam er um die Ecke und sagte Du, ich habe dich mit dem Soundso verknüpft. Jetzt hätte ich aber gerne 10 % von dem, was ihr als Geschäft gemacht habt, als Provision. Und dann habe ich gesagt Bist du bescheuert? Also erstens so was sagst du vorher. Und zweitens, wenn du so anfängst, dann wird das nicht besonders gut sein. Weil ich habe als junger Mann mal mit einem Schweizer Privatbanker zu tun gehabt, und der hat mir, weil wir zusammen Charity Golfturniere und Charity Kochkurse gemacht haben und ich das als Berater begleitet habe, der hat mir mal gesagt, Siemens investiere immer in Netzwerke. Frag nicht, was du davon hast, weil das, was du erntest, ist viel größer als das, was du dir vorstellen kannst. Und das ist auch tatsächlich immer noch mein Prinzip. Ich bringe gerne Menschen zusammen und ich helfe auch Menschen, wenn sie Fragen zu Themen haben. Wenn mich jemand anruft und sagt Du, ich habe das und das Thema mit meiner Stiftung, kannst du mir mal schnell einen Rat geben, dann tue ich das, ohne gleich eine Rechnung zu stellen. Und da merke ich manchmal tut das auch weh, wenn man das Geld vielleicht braucht in umsatzschwachen Momenten. Aber ich merke im Nachhinein, so jetzt, nach diesen vielen Jahren, die ich im Vertrieb bin, das sind ja auch schon 50 fast, dass es sich wirklich rentiert, so zu agieren. Und das ist, glaube ich mein erster Tipp. Der zweite ist, ich habe es eben schon gesagt, Du musst wissen, was dein Mehrwert ist. Du musst wissen. Also ich. Ich weiß, ich war mal Vizepräsident eines Golfclubs. Ich oute mich mal hier ganz exklusiv nur bei dir in deinem Podcast und bin tatsächlich ein leidenschaftlicher, aber vollkommen untalent ierter.

Adreas Schiemenz

Und habe dann aber gedacht Gut, ich bin jetzt Vizepräsident und war für die Mitgliederwerbung und fürs Marketing zuständig. Dann gehst du zweimal in der Woche auf den Golfplatz, das hilft dir fürs Geschäft. Und das war. Wirklich. Ich habe tolle Flirts oder tolle Spielgruppen gehabt und irgendwann, so nach dem siebte oder achte Achterbahn, fragte immer jemand Herr Schulz, was machen Sie denn beruflich? Offensichtlich ja nicht Golf. Also schlecht, wie Sie spielen. Da habe ich immer gesagt, Ich bin Unternehmensberater für mittelständische Unternehmen. Und dann sagten die alle Ach, spannend. Und dann war das Thema zu Ende. Da hab ich mir immer gedacht, Wieso passiert da nix? Weil das ist doch ein Mittelständler. Und dann habe ich ein tolles Buch gelesen von Sig Ziegler. Der totale Verkaufserfolg. Das ist irgendwann in den 80er erschienen, glaube ich. Und der hat ja und der hat irgendwann gesagt Wenn du Steak verkaufen willst, musst du beschreiben, wie das Steak schmeckt. Du musst den Mehrwert definieren. Und dann habe ich das mal gedreht und habe dann einfach mal Bei der nächsten Runde hat mich einer gefragt Herr Schmitz, was machen Sie so? Und da habe ich gesagt Ja, ich helfe Mittelständlern, ihre Umsatzrendite um 20 % zu steigern.

Adreas Schiemenz

Gab es Umsatzrendite zu steigern, Herr Schimanski, wie machen Sie das denn? Da habe ich immer gesagt Lassen Sie uns an der 19. Bar am 19. Loch im Clubhaus Können wir drüber sprechen? So, das heißt, das war so dieser Punkt mit Ich helfe, ich helfe, Ich Ich helfe Menschen beim Verschenken glücklich zu werden. Das war jetzt eben mal so eine, so ein Hinweis vorhin. Also ich versuche immer, dem anderen ein Signal zu geben, wie er mich einordnet. Also damit er auch weiß okay, verschenken Philanthropie Stiftung, das ist Siemens. Ich glaube das. Das ist in der Netzwerkarbeit wichtig und es ist halt eben wichtig, nicht an die eigenen Vorteile zu denken, sondern erst mal zu investieren. Das ist wie dieses Gleichnis vom Sämann. Du gehst aus und ein Teil fällt auf unfruchtbaren Boden, ein Teil unter den Dornen und das dritte auf fruchtbaren Acker. Du weißt nie vorher, wo ein fruchtbarer Acker ist.

Dominik von Braun

Hast du denn ein Beispiel? Also ich. Ich gebe dir mal jetzt mal eine, wie soll ich sagen, einen kleinen Hinweis. Einer meiner ersten Interviewpartner, der ist Sportmanager. Der hat tatsächlich war vorher oh, ich glaube bei einem Radiovermarkter oder Fernsehsender Vermarkter auf der anderen Seite quasi und wollte dann zu einem Fußballclub. Ins Management und hat sich dann ganz bewusst bei einer bestimmten Abendveranstaltung sich irgendwie auf die Gästeliste begeben begeben lassen usw, weil er wusste, bestimmte Entscheider, die wichtig sind für die Frage, ob er da einen Job bekommen kann, sind dort anwesend. Hat sich dann auch an den Tisch dort begeben und hat durch diesen Abend und dieses Gespräch sein Anstieg damals glaube ich bei VfB Stuttgart ins Management geschafft. Hast du solche Geschichten auch auf Lager, wo du irgendwo hin gekommen bist.

Adreas Schiemenz

Aber tatsächlich ein bisschen passiver ist? Ich habe zwei entscheidende Veränderungen in meinem beruflichen Leben, meinem Netzwerk zu verdanken. Das eine, das eine war, als ich vom Fundraising in die Bank gewechselt bin. Ich kam einen Mittwochvormittag von meinem Friseur und ging in meinem Büro und traf auf dem Weg zu meinem Büro den Leiter des Ratsmanagements der HSH Nordbank, Thorsten Heik, den ich aus meinem Netzwerk kannte, und Thorsten Heike. Das war irgendwann im Januar, sagte Mensch, Herr Schiemann, schön, Sie zu sehen. Wie waren die Weihnachtsfeiertage? So wie man das üblicherweise so macht. Und wir kannten uns noch gar nicht so richtig gut. Und ich sagte ja, war spannend, weil ich gerade dabei bin, mich beruflich neu zu orientieren, sagt er. Bei mir war er auch über die Feiertage doof. Meine Mann Stiftungsteam hat mich quasi verlassen. Das war ein schwerer Einschnitt in unsere Arbeit. Ja, dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Besetzen Ihrer Stelle. Er wünschte mir viel Erfolg beim neuen Job Und dann trennten wir uns und dann ging ich zu meinem Auto, weil ich einen Mandantentermin in Bremen hatte. Und ich war noch nicht mal am Maschener Kreuz. Da rief mich das Sekretariat von Thorsten Heike an und sagte Herr Siemens, haben Sie mal eine Minute? Herr Heik möchte mit Ihnen sprechen. Und dann sagte er Mensch, Herr Siemens, können Sie sich vorstellen, unter der Flagge der HSH Nordbank zu segeln? Hammer oder?

Adreas Schiemenz

Wir kannten uns von Veranstaltungen, wir haben uns auf Veranstaltungen getroffen, auf Stiftungsveranstaltungen. Ich habe auch mal bei einer HSH Veranstaltung moderiert, wo er auch dabei war. Es gab so verschiedene Berührungspunkte. Ich glaube, damals gab es noch kein LinkedIn. Wir waren noch nicht über Social Media vernetzt. Das andere war, als ich aus der Beratung der NGO Beratung rausging und habe dann in meinem LinkedIn Netzwerk wurde gepostet Andreas Siemens möchte ein Family Office für Philanthropie gründen. Daraufhin hat sich jemand aus meinem Netzwerk gemeldet, mit dem wir dann zusammen, nämlich der Hoffnungsträger Stiftung und dem Stifter dahinter zusammen Sinngeber gegründet haben. Das ist auch so eine typische Netzwerkgeschichte gewesen, wo ich, wo ich sage, Wenn du so weit bist, dass dein Netzwerk tatsächlich auch auf dich reagiert, wenn du passiv agierst, dann ist das super. Aber das, was du mit dem Sportmanager gesagt hast, das ist natürlich die richtige Konsequenz. Du, du, du kannst auch dein Netzwerk und Veranstaltungen nutzen, um dich ins Spiel zu bringen. Ich glaube allerdings, ein gutes Netzwerk zeigt sich dann, wenn du selber Reaktionen auf deine, auf deine Veränderung oder auf deine auf deinen Input bekommst.

Dominik von Braun

Ja, so geht es mir aktuell. Bei mir kommen auch neue berufliche Dinge. Nachdem mein Netzwerk mitbekommen habe, dass ich die Rolle von der ALS als Investor vorher auch noch Geschäftsführer bei der Firma Wunderpan im Mai getauscht habe, gegen den Beiratstätigkeit auf einer Holding Ebene. Das hat mein Netzwerk mitbekommen und seitdem bin ich mit einem Mann im engeren Gesprächen, was dann der nächste Schritt sein könnte, ähnlich wie bei dir. Ich glaube, du musst da vorher investieren. Auch dass so etwas wie mit diesem Sportmanager überhaupt möglich ist, weil sonst lädt dich schonmal gar keiner ein. Bzw. Du kommst doch gar nicht an den Tisch der Leute und du kommst schräg daher. Also du kannst nicht einfach irgendwie mit dem Fallschirm auf dem Nachbarplatz eines für dich wichtigen Kontakt landen, ohne da vorher, also mindestens durch jemand anders eingeführt zu werden. Am besten sogar mit der Person selber auch schon eine Beziehung aufgebaut zu haben.

Adreas Schiemenz

Kenne das andersrum. Ich kenne eine Kollegin im Fundraising, die guckt dich nicht mal mit dem Rücken an, wenn sie nichts von dir will, ja dann grüßt sie dich noch nicht mal auf dem Gang, sondern ignoriert dich komplett. Aber sobald sie was will, bist du ihr bester Freund. Also ich finde, ich finde so was. So was ist dann die Negativseite? Auch solche Leute gibt es natürlich bei Männern und bei Frauen, dass sie einfach nur gucken was bringt mir gerade etwas? Kann man machen. Ich würde da jetzt nicht unbedingt den Stab über diesen Menschen brechen. Meine Philosophie ist eine andere. Ich bin wie gesagt, als Respekt gegenüber allen Menschen, denen ich begegne, hoffe ich zumindest, dass ich allen gegenüber die gleiche Verbindlichkeit zeige.

Dominik von Braun

Ja, das Entscheidende ist, wenn es mal nicht so läuft. Ich habe auch Gespräche geführt mit Leuten, die ich sage mal, aus bescheuerten Gründen wie Spesenabrechnungen oder sonst was ihren Job von heute auf morgen verloren haben oder politische Gründe, deinen dich denken, der Vorstand wird gefeuert, dann wirst du auch gleich als nächstes abgesägt. Du kannst gar nichts dafür. Ja, und dann sitzt du auf einmal da und da ist die Frage Klingelt dann auch das Telefon oder.

Adreas Schiemenz

Guck mal, das ist ja häufig so, dass dann auf einmal sich die Menschen bei dir in Freunden und du nicht mal aber aber das ist, wenn du, wenn du zu eng bist, also wenn du dich jetzt nur mit deinen Kollegen vernetzt in der Firma und du bist irgendwann Persona non grata, dann dann sind die weg. Wenn du ein breites Netzwerk hast, den eine große Community, den es egal ist, ob du jetzt bei der Bank bist oder beim Finanzamt arbeitest oder selbstständig bist, dann, dann, dann trägt das klar, wenn du jetzt was ganz blödes machst und auf der eins in der Bildzeitung bist, dann, dann, dann ist es eh klar. Also wenn dein Ruf ruiniert ist, dann nutzt dir auch kein Netzwerk. Aber mach dich nicht abhängig von einer von einer Gruppe, sondern stell es breit auf. Vielleicht auch mit Menschen, wo du sagst im Moment, also im Moment hast du gar keine Idee was was was der Mehrwert sein könnte, weil ich denke ja nicht im Mehrwert. Ich denke ja in Menschen und ich glaube, dass mir jeder Mensch ein Stück weiterhilft. Durch ein Gespräch, durch einen, durch einen Post, durch ja auch mal einen Kaffee trinken mit jemanden. Also natürlich. Mein Kalender ist im Moment sehr eng und mein Team sagt immer cancel Termine, Termine. Das mache ich dann schweren Herzens. Aber ich habe zum Beispiel eine junge Kollegin in meinem Team. Die habe ich nur deshalb in meinem Team, weil sie in meinem Netzwerk war und immer wieder ohne Hintergedanken gesagt hat Mensch, Siemens, es macht Spaß, mit dir mal einen Kaffee zu trinken. Hast du mal 20 Minuten in der Mittagspause auf einen Kaffee? Und das war dann so jemand, wie ich gesagt habe Ja, die kann ich mir. In einer bestimmten Funktion vorstellen. Und dann habe ich sie angesprochen.

Dominik von Braun

Also das auch über Netzwerk letztlich Mitarbeiter gefunden.

Adreas Schiemenz

Und ja, ich glaube im Moment sind am alle Mitarbeiter in meinem Team über Netzwerke gekommen. Ja.

Adreas Schiemenz

Alle jetzt nicht alle über mein Netzwerk. Also wir haben einen Kollegen, der kümmert sich um den Giving Fund. Der kam tatsächlich über das Netzwerk unserer Mutter Stiftung, der Hoffnungsträger Stiftung. Und der hat jetzt eine neue Mitarbeiterin, die wiederum auch aus seinem Netzwerk kam. Also wir haben aber tatsächlich ganz, ganz viel Netzwerk bei uns im Alltag.

Dominik von Braun

Wenn ich jetzt nicht so gerne Netzwerke, aus welchen Gründen auch immer, weil ich vielleicht introvertiert bin, weil ich einfach faul bin oder denke, mir fehlt da das Wissen, was willst du mir dann raten?

Adreas Schiemenz

Also wenn du faul bist, dann darfst du nicht im Vertrieb sein. Also wechsel den Job, wenn du introvertiert bist. Wenn du noch nicht so erfahren bist, dann würde ich sagen, auch Introvertierte haben Netzwerke, also fang damit an, mach das Stück für Stück, geh ein Stück raus und und guck mal was, was so spannende Kontakte sind, die du hast und und mach dir die Mühe, Leg dir ein LinkedIn Profil an, bau erst mal soziale Netzwerke auf und vielleicht gehe auch. Gehe auch zu Veranstaltungen, wenn du das nicht magst, weil du vielleicht die Zeit nicht hast, also Familie hast, weil du häufig das Gefühl hast, das ist nicht so deine Welt, dann muss man über Kaltakquise gehen. Also letztendlich geht das auch, aber dann nutzt deine deine KaltakquiseKontakte, um im Netzwerk zu bleiben. Also auch wenn jemand. Wenn jemand sagt nee, ich bin im Moment gar nicht interessiert an deiner Dienstleistung, dann halt trotzdem den Kontakt zu diesen Personen. Also man kann auch so kleinere Netzwerke aufbauen, ohne jetzt wirklich auf jeder Veranstaltung, auf jeder Business Hochzeit mittanzen zu müssen.

Dominik von Braun

Ich finde es ja ganz spannend, wenn ich mir jetzt vorstelle. Also eine viel frühere Version von Dominic war deutlich introvertierter als heute der heutige Dominic. Wenn du mir dann gesagt hast, ist los, mach Kaltakquise. Statt auf dem Event zu gehen, würde ich sagen Ist ja noch schlimmer. Also ist ja noch schlimmer.

Adreas Schiemenz

Aber, aber. Dominic, wir reden doch von Menschen im Sales. Wir reden jetzt ja nicht von Menschen, die in der Buchhaltung sind, oder?

Dominik von Braun

Ich rede allgemein von vom Netzwerken. Also.

Adreas Schiemenz

Okay, okay. Aber das ist eine spannende Perspektive, weil ich das natürlich immer sehr stark aus meiner Seele sbrille sehe. Also wenn, wenn du wirklich introvertiert bist, also ich glaube, Kaltakquise können ja auch nur Leute im Sales machen, also da musst du. Ich selber finde übrigens Kaltakquise, wenn ich das sagen darf am einfachsten, weil du kannst ja niemanden enttäuschen.

Adreas Schiemenz

Ja. Also, der andere hat noch nicht gekauft. Er ist noch nicht dein Kunde. Es gibt noch gar keine Beziehung. Wenn das floppt, dann ist die Situation ja nicht schlimmer geworden. Das ist, wenn du in deinem Netzwerk arbeitest, wenn du einen Bestand verkaufst und und du vergrätzt oder vergraulst oder verärgerst einen Kunden. Durch die falsche Ansprache ist das viel, viel schlimmer. Also ich finde, vom Kopf her ist Kaltakquise viel unkomplizierter. Aber. Aber die Frage ist natürlich. Ich hatte gerade eben in der Mittagspause ein Gespräch mit einem Freund meiner ältesten Tochter, der auch gesagt hat, ich muss mal meine Netzwerke aufbauen, weil ich weiß nicht, wie lange ich in dem Job bleibe. Und der ist tatsächlich eher so im Bereich Projektentwicklung unterwegs und dann der ist jetzt nicht introvertiert, aber, aber ich glaube, dann ist es wirklich wichtig dann. Dann fang einfach mal auf Social Media an, auf LinkedIn und guck mal, wie es sich anfühlt, zumindest schriftlich auf Leute zuzugehen und zu sagen Hey, ich habe gesehen, du hast die gleichen Interessen, wollen wir ins Netzwerk gehen? Und dann finde ich als nächstes Probier es einfach, probiere es einfach aus. Ob du, ob du in deiner Introvertiertheit. Also der alte Dominic ist ja auch da rausgekommen. Also du hast ja auch gelernt, dass Gespräche gar nicht so schlimm sind, wenn du, wenn du einfach auf jemanden zu gehst und sagst du kannst. Der einfachste, der einfachste Weg ist, du stellst dich in die Kaffeeschlange und sagst zu der Person hinter dir, wenn du dran bist, möchten sie auch einen Kaffee und dann sagt die Person ja oder nein und bei ja, dann schenkst du einen Kaffee ein und gibst das weiter und schon hast du einen Kontakt. Es ist ja nicht. Es ist ja nicht so, dass du ihn in eine Gruppe von fünf Freundinnen oder Freunden hineinplatzt und sagst jetzt Hallo, hier bin ich, Ich bin Dominic und jetzt bin ich hier. Mittelpunkt Nee, so ist das ja nicht. Es sind so Kleinigkeiten, oder du stellst dich oder du gehst früher auf eine Veranstaltung, wenn es noch gar nicht voll ist. Und dann stehen irgendwo vereinzelt Menschen rum mit ihrem Kaffee und ihrem Smartphone und langweilen sich offensichtlich. Dann stell dich dazu und sage Mensch, darf ich mich dazustellen? Mein Name ist Andreas Siemens. Mehr musst du doch gar nicht machen. Du musst doch jetzt nicht auf der Bühne sein und im Kopfstand und mit den Füßen wackeln. Nein, es ist. Es ist relativ einfach. Ganz wenig musst du nur machen und zuhören können. Und ich finde, wer zuhören kann und das können Introvertierte viel besser als ich, wie du ja gerade merkst, dann hast du gewonnen.

Dominik von Braun

Wunderbar. Ich muss echt lachen. Du bringst das total auf den Punkt. Tatsächlich können introvertierte Menschen sehr gut zuhören. Mein Antrieb, auch in die ExtroVersion zu gehen, ist es, mehr von den anderen Leuten zu erfahren. Ich habe einen unstillbaren Wissensdurst. Den habe ich vor vielen Jahren einfach mal galant auf die Menschen gelenkt. Und das ist ja ein Quell von von von Neuigkeiten, die es ja auch Lebensentwürfe, psychologische Zusammenhänge, das hört nie auf und ich werde auch nie. Den Hochmut haben zu glauben, ich hätte es gecheckt, wie der Mensch funktioniert oder die Menschen oder die Menschheit, sondern ich fühle mich da immer so als kleiner Praktikant, Laborant oder kleiner Soldat für etwas Größeres und und auf einmal heißt es Du bist Netzwerkexperte. Da muss ich dann immer zusammenzucken. Ich habe tatsächlich ganz gut funktionierende Kontakte, aber für mich ist das immer Arbeit gewesen. Aber es ist aus einer intrinsischen Neugierde entstanden und die hat quasi meine Schüchternheit oder meine Ängstlichkeit oder wie auch immer besiegt.

Adreas Schiemenz

So also meine Schüchternheit, meine Schüchternheit hat Dr. Sommer von der Bravo besiegt. Ich habe nämlich als schüchterner, kleiner, dicker, pickeliger Junge an die Bravo geschrieben. Ich bin so schüchtern, ich trau mich nicht. Ich glaube, Elke hieß sie in der Klasse anzusprechen. Und daraufhin hat Dr. Sommer in der Bravo geschrieben Andreas S aus H, also aus Hameln. Damals folgender Tipp Geh in die Fußgängerzone oder auf dem Rathausmarkt und frage wildfremde Leute nach der uhrzeit. Und wenn mir einer sagt, was ich tun soll, mach ich das. Und da habe ich dann gemerkt, es ist gar nicht schlimm, die Leute sagen dir gerne die uhrzeit und es ist sogar noch einfacher, wenn du deine eigene Armbanduhr abgenommen hast.

Dominik von Braun

Ja, das ist cool.

Adreas Schiemenz

Aber diese Neugierde auf Menschen. Ich glaube, das ist etwas. Was? Was mich auch treibt. Ich hatte mal eine Veranstaltung in Hannover und da war jemand am Tisch, der hatte, da war, der war mundfaul, heißt das, glaube ich, der hat auf keine meine Fragen geantwortet. Ich habe immer. Ich habe ihm so offene Fragen gestellt Mensch, warum sind Sie hier? Was interessiert Sie an dieser Veranstaltung? Immer nur Ja, Nein, weiß nicht. Dann habe ich irgendwann in meiner Verzweiflung zu ihm gesagt Wir finden gar kein Thema. Wollen wir über Fliegenfischen sprechen? Ich habe irgendwas Absurdes mir ausgedacht. Und dann strahlte er mich an und sagte Woher wissen Sie, dass ich fliegen fische? Das war jetzt einfach nur ein absurder Gedanke. Ich habe keine Ahnung vom Fliegenfischen, Aber können Sie mir mal erklären, was daran die Faszination ist? Und dann hat er mir 20 Minuten alles über Fliegenfischen erzählt. Und ich fand das so spannend. Ich meine, ich bin kein Angler und kein Fischer, aber ich fand das so spannend, was über Fliegenfischen zu lernen. Das ist so wie dieses, was du vorhin gesagt hast. Bücher lesen, was, was zu erfahren, auch wenn ich es nie nutze, die diese Neugierde zu haben, was du gerade gesagt hast. Dominik Ich glaube das. Das hilft unheimlich im Netzwerken.

Dominik von Braun

Sag mal, du hast ja eben ganz kurz gesagt, wenn man dir was sagt, dann tust du es. Jetzt würde ich dich bitten, das zu unseren Hörerinnen und Hörern mal sagst, wie du denn eigentlich dein Netzwerk leben. Deine vielen Kontakte wie du, die in irgendwelchen Tools offline online, egal wie, wie organisierst du da dein Netzwerk leben?

Adreas Schiemenz

Also das eine, was ich was ich tue, ist, dass ich. Mich natürlich diszipliniere und jeden Kontakt, den ich irgendwie habe, über Social Media abbilde, um den Kontakt nicht zu verlieren. Unter anderem auch, wenn ich Veranstaltungen habe, Vorträge halte, dass ich nicht vorher die Teilnehmerliste kenne, ich alle diese Menschen, wenn ich sie auf LinkedIn finde, anschreibe und sage Ich halte den und den Vortrag Was sind denn Ihre Erwartungen? Das zweite ist Ich glaube, ganz wichtig ist, eine klare Positionierung zu haben und sich den Ruf zu erarbeiten, dass man ein wertvoller Netzwerkpartner ist. Und zwar nicht, indem man tolle Aufträge vergibt, sondern dass man für bestimmte Themen auch helfen kann. Und das heißt, zu dem Thema Philanthropie und Verschenken habe ich es in den letzten Jahren geschafft, dass egal ob es jetzt eine bekannte Wochenzeitung ist, eine Redakteurin mich anruft und sagt Mensch, Siemens, ich habe da mal einen Gedanken, Kann man den weiterverfolgen oder mir jemand sagt, ich erbe gerade, was mache ich damit? Also dieses diese Positionierung ist extrem wichtig. Ich selber bin. Ich gehe nicht auf jede Veranstaltung. Das war über viele Jahre auch schwierig mit meinen Reisetätigkeiten und der Familie. Und trotzdem gelingt es mir auch, wenn ich nicht auf jeder Abendveranstaltung bin, dass die Menschen, die mit mir im Kontakt sind, sich. Zumindest bilde ich mir das ein, dass sie mich einordnen können und dass dieses Signal Jeder kann mich immer ansprechen, das das auch erfüllt wird und dadurch habe ich einen sehr habe ich glaube ich ein sehr. Gutes Netzwerk, das mich auch in bestimmten Situationen, wo ich es mal brauche, auch wirklich trägt.

Dominik von Braun

Ja, das mit der Ansprechbarkeit kann ich ja nur bestätigen, sonst würden wir jetzt gar nicht sprechen. Ich habe dich ja einfach auf LinkedIn angeschrieben. Ja, vielen Dank erst mal bis zu dieser Stelle. Jetzt kommt eine kleine Werbeeinblendung. Liebe Hörerinnen und Hörer. Solltest Du, sollten Sie diesen Podcast zum allerersten Mal heute hören, dann bitte ganz kurz auf Blue-rm.com gehen. Das ist die sogenannte Podcast Landing Page. Was passiert da? Dort kann man kostenfrei diesen Podcast abonnieren per per Mausklick und ab dann auf Apple, Google, Spotify oder welchem Podcatcher auch immer regelmäßig darüber informiert werden, wenn es neue Folgen gibt mit so spannenden Gästen wie heute Andreas Siemens. Und wenn du schon dabei bist, dann gerne auch im fünf Sterne Rating hinterlassen. Das kann man ohne Probleme bei Spotify und Apple machen. Das freut uns und ist natürlich auch attraktiv für alle anderen Hörerinnen und Hörer, die danach kommen. Wenn du Themenvorschläge hast, dann oder sagst, der Podcast ist gar nicht gut, dann bitte erst mal kein Rating, sondern vorher auf meine LinkedIn Page gehen. Da. Andreas lacht. Es ist tatsächlich so ich freue mich über jeden Verbesserungshinweis, denn ich weiß, wir können an mehreren Ecken uns weiterentwickeln und haben das in der Vergangenheit auch schon. Wir haben verschiedene Episoden zu verschiedenen Themen aufgelegt, die fortgeführt werden oder auch weiter nicht mehr fortgeführt wurden aufgrund der Reaktion und der Hinweise. Also dann gerne Dominik von Braun bei LinkedIn eingeben und mehr eine sogenannte private Nachricht schicken. Stichwort Podcast. Ich habe da einen Verbesserungshinweis, denn das Ding ist nicht für mich und ist kein Selbstzweck, sondern für euch. Yo. Ende des Werbeblocks. Und jetzt kommen wir zu einer spannenden Frage, Andreas, Damit ich ebenso erfolgreich werde oder annähernd so erfolgreich werde wie Andreas Siemens. Welche Frage sollte ich mir in meinem Spiegel stellen, um das auch zu schaffen?

Adreas Schiemenz

Ich hadere ja so ein bisschen mit dem Lob, das du da gerade versteckt hast. Ich glaube, die Frage, die ich mir vor dem Spiegel stellen sollte, ist immer die, die die entscheidende Frage Was ist denn eigentlich mein Nutzen und meinen Mehrwert für die anderen Menschen? Warum sollte jemand? Warum sollte sich jemand für mich interessieren? Und das hat, glaube ich, eine breite Palette von von von Möglichkeiten, je nach Persönlichkeitsprofil, aber auch je nach inhaltlichen Themen. Ich glaube, dass man diese Frage vorm Spiegel auf zwei Ebenen beantworten soll, nämlich einmal die, die rein menschliche, also ich, Andreas Simons Bin ich eigentlich jemand, mit dem man gerne spricht? Und das zweite ist Was ist mein Job und was ist mein Mehrwert in meinem beruflichen Alltag für andere?

Dominik von Braun

Vielen Dank. Jetzt bitte. Gut aufpassen, Andreas. Ich versuche unser Gespräch. Da war viel drin. Ich versuche, das zusammenzufassen, so kurz ich es kann. Ich hoffe, dass du gut aufpasst. Denn sollte ich was vergessen. Das ist eigentlich ganz natürlich. Dass ich nicht alles abdecken kann. Ist ja nur meine Wahrnehmung. Dann grätsche gerne rein. Oder noch besser, dann komme ich nicht aus dem Redefluss, denn ich muss hier meine meine handgeschriebenen Unterlagen auch noch entziffern. Dann ergänzt es am Schluss Und bevor ich aber die Zusammenfassung mache Wie kann man. Nein, du sagst uns am Ende noch, wie man am besten dich kontaktiert. Denn jetzt, liebe Hörerinnen und Hörer, versuche ich das komplexe Geschehen unseres heutigen Talks in ein paar Punkten zusammenzufassen. Wir haben heute gesprochen über. Das fand ich sehr spannend. Andreas über deine Herkunft, die Tatsache, dass du dir alles erarbeiten konntest, musstest und gesagt hast Nein, liebe Papa, lieber Mama, ich möchte weiter und nicht die Schule verlassen. In die Lehre gehen hat dich geprägt. Du hast in dem Zusammenhang mit deiner Uniaufenthalt festgestellt Mensch, da gibt es ja nur Leute aus Schichten, die sowieso schon der Bildung nahe sind. Wie kann ich das ändern? So bist du letztlich zum Fundraising gekommen, denn über dein Jugendzentrum Arbeit brauchtest du einfach Geld. Und dann hast du gesehen Na ja, ist ja eigentlich auch ein Vertriebsprozess. Und so bist du ins Fundraising reingekommen. Fand ich sehr interessant und auch irgendwie ja wahrscheinlich auch prägend für den Rest deines Lebens. Und dann kommst du auch so zu Aussagen wie zwei Chicores und einem von Kartoffeln verkaufen ist ähnlich wie Spenden zu verkaufen. Da. Das Gespräch mit deiner Mutter haben wir heute ganz kurz gestreift. So ist Andreas zum Fundraising gekommen. Networking spielt insofern eine Rolle, weil auch dort das Nutzen, Versprechen und die Erwartungen zusammenpassen müssen. Andreas hat sich immer fasziniert für die Thematik des emotionalen Verkaufens. Du hast irgendwann mal auch gesagt. Six Sigma nicht das Steak, sondern den Geschmack verkaufen. Und so ähnlich ist es auch bei Fundraising Vertrieb. Besonders, wenn es schwer ist, sagt Andreas, dann wird es für ihn spannend. Es ist natürlich leichter, Spenden für Kinder in Not zu bekommen als für Schwerverbrecher. Und da findet Andreas es aber besonders spannend und. Parallelen Beziehungsmanagement im Business und Fundraising sieht er ganz klar bei dem Thema. Menschen kaufen bei Menschen. Man könnte ergänzen Menschen spenden auch gerne den Menschen. Zuhören ist wichtig. Den Bedarf erfassen und dann gegebenenfalls auch schnell anpassen. Wenn man denkt, man muss einen Wischmob verkaufen, der andere möchte aber ein Glas Ledertuch, dann musst du halt das Glas Ledertuch anbieten. So einfach ist das. Konkrete Beispiele oder Tipps zum Netzwerken hat er uns auch gegeben. Ohne Hintergedanken erst mal loszulaufen, keine Rendite, Ideen oder Payback Vorstellungen zu haben. Wenn man sein Netzwerk aufbaut oder zur Netzwerkveranstaltungen geht, ist Andreas wichtig. Ähm. Wichtig ist, dass du deinen Mehrwert kennst und auch rüber bringst. Die Geschichte vom Golfspielen sei hier nur kurz gestreift, wo er dann selber gesagt hat okay, ich rede nicht über die Tätigkeit, sondern über das Ergebnis und auf einmal ist das Interesse da und erstmal zu sehen, sagt er, ist ganz essenziell. Und da hat er auch konkrete Beispiele. Er hat in einem Kontakt vorher investiert, indem er ihn mehrfach gesehen hat und man schon eine Beziehung aufgebaut hat, der ihm letztlich in die Bank geholt hat in einem Zeitpunkt, wo er Berufswechsel angestrebt hat. Und das hat sich durchgezogen bis heute. Die Sinngeber gGmbH. Ist finanziert durch einen Kontakt, der sich dann gemeldet hat oder entstanden ist, oder? Die Details müsste ihn direkt fragen. So habe ich es zumindest verstanden. Ist finanziert und als die Sinngeber gGmbH als Gesellschafter entstanden durch jemand, der sich gemeldet hat, Als Andreas gesagt hat ich werde mich beruflich verändern und da sieht er den eigentlichen Mehrwert, dass in Situationen, wo du es brauchst und wo du auch sagst Hey Leute, es wird sich was verändern, dann die Leute auf dich zukommen. Das ist natürlich die Königsdisziplin. Auch sein Mitarbeiterstamm der jetzigen Tätigkeit bei der Sinngeber kam auch über Netzwerke. Ja, wir haben weiter gesprochen. Wenn ich jetzt nicht so gerne netzwerke, dann sagt er also wenn du faul bist, dann lass es einfach sein. Ansonsten Stück für Stück. Probier es vielleicht erst mal in sozialen Netzwerken. Er hat interessanterweise zu Kaltaquise geraten, so als Übungsfeld, denn da kannst du eigentlich nur gewinnen. Den Aspekt fand ich besonders spannend. Du kannst ja nichts beschädigen, denn nichts verkauft haste schon. Und dann sagt er auch Versuchst doch vielleicht erst mal schriftlich. Und ja, wenn. Wenn du magst, kannst du auch noch weitere Tipps, Tips, Tipps und Tricks von ihm bekommen, wie zum Beispiel den KaffeetassenTrick Einfach mal jemanden bedienen. Ich kenne das selber, habe das übrigens selber mal gemacht. Andreas auf einer Konferenz, dem wichtigsten Sprecher, den ich kennenlernen wollte, einfach mal ein Glas Wasser gegeben, als ich gemerkt habe, der hat eine klebende Zunge und dann ergibt sich daraus mitunter auch was ganz Tolles. Vielleicht auch mal früher hin auf Events und du brauchst nicht viel machen. Das fand ich also eher sehr befreiend. Zuhören ist einer der wichtigsten Dinge. Thema Tools. Da ist bei Andreas relativ simpel. Er versucht über die Social Media Kanäle, seine Kontakte vor und nach Events anzuschreiben, vorher zu informieren, abzuholen und auch im Nachhinein sein Netzwerk auszubauen. Und er sagt Ganz wichtig ist, dass du eine Positionierung hast, die einen Ruf aufbaust und ansprechbar bist. Und ich glaube, letzteres ist auch eine Kunst. Ab einer gewissen Reife oder Expertisenstatus wirst du viel angesprochen und dann aber auch zu antworten. Das ist, glaube ich, auch nicht unwichtig. Wir haben darüber hinaus gesprochen über. Großspender Unterschied zwischen Großspenden und Philanthropie. Wir haben über den Zehnten gesprochen. 10 % des Einkommens so wegzugeben, ist was Bewährtes, sagt Andreas. Und das Thema Rollenklarheit und Respekt ist ihm besonders wichtig. Wiederum.

Dominik von Braun

Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, ihr habt zugehört bis jetzt. Da bin ich besonders stolz. Habe ich irgendetwas? Du hast auch gut zugehört. Gerade, Andreas. Habe ich irgendetwas auf der Strecke gelassen? Habe ich etwas vergessen?

Adreas Schiemenz

Ich. Ich glaube nicht. Dominik Also eine super Zusammenfassung. Ich bin erstaunt, über wie viele Themen wir in diesem Podcast gesprochen haben. Danke dir.

Dominik von Braun

Dir auch. Wie kann man dich kontaktieren?

Adreas Schiemenz

Na ja, am einfachsten über LinkedIn. Andrea Siemens oder natürlich auch man findet mich über unsere Webseite Sinngeber EU. Da sind auch meine Kontaktdaten. Also das sind die beiden einfachsten Wege, um mit mir in Kontakt zu gehen. Und sonst? Wenn man mich irgendwo draußen sieht und trifft, einfach.

Dominik von Braun

Und am besten auf diesen Podcast beziehen. Ja, genau.

Adreas Schiemenz

Auf jeden Fall. Damit ich, damit ich das auch einordnen kann, natürlich sehr gut.

Dominik von Braun

Liebe Hörerinnen und Hörer, danke fürs dabei bleiben, gerne weiterempfehlen und von wo auch immer ihr eingeschaltet habt morgens, mittags oder abends, wir wünschen euch alles Gute und bis zum nächsten Mal. Tschüss. Ciao, Ciao, Tschüss.

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